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Trajectories
Series of digital photographs
Fine art print / Carpet print
Various dimensions
2020/24

In der Serie Trajectories werden Elemente in Bewegung fotografisch festgehalten. Durch ihre Bewegungsunschärfe gekennzeichnet, beginnt sich die Gegenständlichkeit der Motive aufzulösen und an den Rändern in den Bildhintergrund zu franseln. Die Diffusion lehnt sich an das Zenon´sche Pfeil-Paradoxon an, als sich „das Bewegte weder in dem Raum bewegt, in dem es ist, noch in dem Raum, in dem es nicht ist“. Der Stillstand lässt offen, wie die Motive weiter fallen oder fliegen, und wie sich ihre Bildwelt dazu verhält. Durch die relative Bewegung zueinander entsteht eine Spannung. Mögliche Absichten und Konsequenzen der Aktion sind angedeutet, doch wie die Flugbahn bleiben auch die Beweggründe unbestimmt. Nur durch Betrachtung wird die Trajektorie ergänzt, und lässt sich womöglich als Absicht oder Geste interpretieren.

 

In einem weiteren Schritt wird der Bildträger räumlich eingesetzt, gedruckt auf Teppich oder Textil. Die Wiedergabe ist perspektifisch, sprich: Die Fotografie wird von einem bestimmten Punkt aus aufgenommen, dann den Massen des Bildbereichs (z.B. einem Teppich) entsprechend entzerrt und wiederum auf einen Träger im selben Format gedruckt. Durch diese Umsetzung erscheinen die aktiven Bildelemente aus der Nähe verzerrt, ihre korrekte Darstellung und Form zeigt sich von einem bestimmten Standpunkt aus. Die Fotografie wird so stärker mit dem Träger verknüpft, erscheint durch die Verzerrung aber auch surreal. Gleichzeitig wird das Bild zum Objekt, indem sich das abgebildete, bewegte Motiv direkt auf die Materialität des Trägers bezieht.

( english version )

Trajectories is a photographic journey into capturing kinetic and ephemeral momentum. Facing vast areas and static structures, the proposition of the active things remain ambiguous, its vector has to be completed by thoughts and assumption of the viewer. The action can have casual or tragic consequences, it can be accidental or revolutionary, in either way it serves as a starting point for the emergence of gesture.

Why does something push somewhere, why does it float, whirl, slide, burst or fall? Where does it come from, who is its thrower and why? What does it want, does it wander about?
The causes, or perhaps more precisely described by the german term "Beweggründe", remain hidden. Intentions are only indicated by the surroundings. Things hang in the sky much in the same way that bricks don´t, their trajectory remain latent.
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